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Alaskan Malamute

Ursprung / Geschichte

Der heutige Malamute ist ein Produkt seines historischen Ursprungs. Seine Vorfahren kamen während der letzten Eiszeit mit den Vorfahren der Inuit-Menschen, welche die arktischen Regionen von Nordamerika und Grönland bewohnen, über die Beringstrasse von Sibirien nach Alaska.

Der Ursprung dieser arktischen Eingeborenen geht viele Jahrtausende zurück und ist weitgehendst eine Wiederspiegelung der verschiedenen und sich stark ändernden klimatischen Bedingungen, an welche sie sich stets angepasst haben.

Weil diese Menschen keine Schrift kannten und auch bis zum 18. Jahrhundert auch keinen Kontakt zu aussenstehenden Personen hatten, ist ihre Vergangenheit ein immerwährendes Puzzle, welches mit Hilfe von Archäologen, Linguisten, Paleontolisten und Antrhopologisten gelöst werden soll.

Den Erfolg im überleben verdankten die Eingeborenen den eigenen, technischen Errungenschaften, wie z.B. Harpunen oder Kajaks, welche ihnen die Nahrungspalette erweitert haben wie auch ihrem gezielten Gebrauch von Hunden. Die Vorfahren der modernen Schlittenhunde, der nordische Typ, welcher die Vorfahren der Inuiten auf ihren Reisen begleitete, repräsentiert einen sehr alten Hundetyp, der es schon seit langem gewohnt war, für den Menschen zu arbeiten.

Die nächste, natürliche Verbesserung ihres Lebens brachte die Entwicklung der Schlitten, mit denen z.B. Nahrungsmittel sehr viel einfacher transportiert werden konnten. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts haben die Inuiten den Lebensstil und die damit verbundene Jagd weitgehendst beibehalten. Danach mussten sie so manchen Eingriff in ihr Leben über sich ergehen lassen, welcher dieses wahrscheinlich für immer geändert hat.

Bis vor kurzer Zeit bestand eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen Mensch und Hund in der Arktis. Wenn ein Walross erlegt wurde, so musste bis zu einer Tonne Fleisch transportiert werden, wofür dann natürlich die Hunde benötigt wurden. Auf der anderen Seite erhöhten die Anforderungen der Hunde an die Nahrungsmenge die Bürde so mancher Familie, weshalb sie die Hunde mit einem Minimum an Nahrung so quasi vor dem Verhungern retteten.

Wenn es die Nahrung erlaubte, so hielten die Inuiten einige Hunde mehr, als sie für das Ziehen der Schlitten benötigten. Dies wurde nötig, da auch Hunde krank oder Hündinnen trächtig werden konnten. Solche Hunde waren nicht mehr fähig, die grossen Lasten ziehen zu können.

Die Zahl der benötigten Hunde hing von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Anzahl der gesunden Hunde, Nachwuchs der Hunde, Wegdistanz, Tiefe und Beschaffenheit des Schnees, das Wetter. Wenn die Ladung zu gross war, so zogen die Inuiten selber neben ihren Hunden die Schlitten. Für die Inuiten stellten die Hunde demzufolge in der rauhen Arktis sehr oft die Differenz zwischen Leben und Tod dar.

Damit ihre Hunde die Zuggeschirre oder -seile, welche aus Sehnen oder Leder gefertigt wurden, nicht zerbeissen konnten, zogen viele Familien den Hunden die Zähne oder feilten diese ab. Abgefeilte oder gezogene Zähne verminderten das Risiko einer Verletzung, einerseits unter den Hunden während Kämpfen, aber auch bei den Menschen, welche von den Hunden gebissen wurden. Weil die Hunde ihre Nahrung nicht kauen konnten, fütterten sie die Inuiten entweder mit kleinen Fleischstücken oder mit Walrosshaut, welche von den Hunden ganz hinunter geschlungen wurden. Die Inuiten glaubten, dass ungekaute Nahrung länger unverdaut und die Hunde so über eine längere Zeit gesättigt blieben.

Überzeugt davon, dass hungrige Hunde die besseren Arbeiter wären, fütterten sie sie nur jeden 2. Tag, bei Arbeitsleistung sogar nur jeden 3. Tag. Wenn die Nahrung knapp wäre, so unterrichteten die Inuiten Arktische Entdecker, so könne man die Hunde sogar bis zu 5 Tage ohne Futter arbeiten lassen. Danach jedoch starben dann die meisten sehr schnell an Schwäche.

Entecker, welche die natürliche Art und Weise der Inuiten übernahmen, um sich mit dem arktischen Klima zu messen, führten diese Fütterungspraktiken bis ins 20. Jahrhundert weiter. Die die Schlittenhunden bezeichnende Wildheit, insbesondere was das Futter anbelangt, hat zweifelsohne mehr mit dem ständigen Hunger als mit einem angeborenen, boshaften Temperament zu tun.

Viele Völker kastrierten alle ihre Rüden, ausser die Leithunde. Dies stellte sicher, dass die Hündinnen nur mit den besten Hunden gepaart wurden und dass es weniger Rivalenkämpfe um die Hündinnen gab.

Die Hunde wurden jedoch nicht nur für das Schlittenziehen verwendet, sie halfen auch bei der Jagd, indem sie Luftblasen von nach Luft schnappenden Seehunden aufspürten. Sie wurden auch für die Jagd nach dem gefährlichsten Räuber, den grossen Bären, eingesetzt.

Obwohl innerhalb der Arktis die Hunde der Inuiten sehr ähnlich waren, so resultierten in der Bestimmung der Arbeiten, welche die Hunde zu verrichten hatten, die geographische Lage wie auch die Menge und die Art des Schnees in grössere Unterschiede. Im fernen Nordwesten von Sibirien, wurde der kleiner und leichter gebaute Hund der Chukchi, welcher bei uns als Sibirian-Husky bekannt ist, wegen seiner grossen Beweglichkeit und seiner Schnelligkeit berühmt. Die Chukchi waren Jäger und Pelzhändler, welche die Hunde für die langen Transporte zu den Handelszentren benutzten. Ihre Hunde zogen weniger Gewicht pro Hund, jedoch mit einer grösseren Geschwindigkeit als diejenigen der Alaskan Küstenjäger. Wenn das Gewicht für ein Team zu gross wurde, so wurden ganz einfach verschiedene Teams gebildet und die Last auf die verschiedenen Schlitten verteilt.

Auf der anderen Seite der Erde waren die Hunde der Grönland Eskimos. Diese Hunde sind grösser als der Sibirian-Husky und arbeiteten in den unendlichen Weiten der vereisten Insel, auf der Packeis ein gefährliches Arbeitsterritorium darstellt. Grönlandhunde mussten grössere Lasten ziehen und lebten unter rauhesten Bedingungen. Diese Hunde waren nimmermüde, willige Arbeiter, aber sehr aggressiv. Für Polarforscher stellten diese Hunde die Favoriten für ihre Expeditionen dar, weshalb es sie auch an beide Pole gebracht hat.

Basis des Alaskan Malamute

Die Basis für den heutigen Alaskan Malamute bildete der grosse, kräftige Hund der Malemute (Mahlamuits oder Mahlemuts). Dieses Inuit-Volk bewohnte die Gegend um den Kotzebue-Sound in Alaska und jagte und fischte wie andere Küsten-Inuiten. Die Malemuten kannten den Wert ihrer feinen Tiere, welche als sehr schön und von unendlicher Ausdauer bezeichnet wurden. Der Malamute ist sehr viel grösser als ein Sibirian-Husky und etwas grösser als ein Grönlandhund, mit einem besonderen Fell ausgestattet, einer Tendenz hin zu mehr regulären Zeichnungen und weniger Variationen in Farbe. Ihr wolfsähnliches Aussehen brachte ihnen sehr oft den Namen "Wolfshund" ein.

Alaskan Malamute Welpe

Obwohl sich die Wege von Wölfen und Hunden schon sehr viel früher getrennt haben als der Hund mit dem Menschen zusammen gezogen ist, haben arktische Hunde eine nähere Verwandtschaft zum Wolf als andere Hunde. Die Praktik, Rüden zu kastrieren oder der Tod eines potenten Rüden konnte die Zucht in ernsthafte Gefahr bringen. Dies konnte dann nur mit Rüden ausserhalb der eigenen Zucht kompensiert werden.

Eine andere Möglichkeit bestand darin, Hunde mit den Wölfen zu kreuzen. Wolf-Hybriden können sehr unberechenbar sein, nur die hundeähnlichsten wurden für weitere Zuchtstufen verwendet. Je näher ein solcher Hybride zu einem Wolf kam, umso weniger würde er sich als Arbeitstier eignen. Um einen effektiven Arbeitshund zu erhalten, musste die genetische Zusammensetzung so rasch wie möglich mit einer solchen von Hunden verwässert werden. Sehr viele Generationen waren nötig, um den Malamuten zu einem guten Schlittenhund werden zu lassen: Körper- und Kopfbau, Fell, Kooperation, Gehorsam zu einem Alpha-Tier, unglaubliche Kraft und Ausdauer. Während dies alles auch auf den Wolf zutrifft, so ist doch nur der Malamute ein trainierbarer, williger und enthusiastischer Arbeiter, wie auch liebevoll und vertrauensvoll, welches sicher nicht Wolfscharakteristiken sind.

Die Felle der nordischen Hunde und der Wölfe sind leicht unterschiedlich, wobei es den Wolf, ebenfalls ein arktischer Bewohner, weniger für die unbarmherzige Arbeit in gefrierenden Temperaturen eignen lässt.

Die Schlittenhunde, welche für Expeditionen in beide Polargebiete verwendet wurden, waren fähig, unglaubliche Leistungen zu vollbringen. Das Hauptkriterium für die Zucht war das überleben, was bei solch tiefen Temperaturen nicht sehr einfach war. Um alles noch etwas schwieriger zu gestalten, mussten beide, Hunde und Menschen, gegen die gefährlichen Jäger der Arktis bestehen. Unter diesen Umständen war es nicht an den Züchtern, die besten Eigenschaften eines Hundes für die Zucht zu bestimmen, es war ganz einfach die Natur selber, welche die nötigen Entscheidungen traf. Es konnten nur die besten und stärksten Hunde überleben, auch wenn es nur ein Minimum an Nahrung gab.

Um an die nötige Nahrung zu kommen, mussten diese Hunde ein Teamwork aufbauen, einerseits mit den anderen Hunden und andererseits mit den Menschen, welche zusammen mit den Hunden gearbeitet haben. Abwürfe von Nahrung aus Flugzeugen war erst nach dem 2. Weltkrieg möglich, sodass die Polarforscher all die benötigte Nahrung von zu Hause mitnehmen mussten. Die Hunde wurden nur mit der nötigsten Nahrung versorgt, damit möglichst wenig solche mitgeschleppt werden musste. Vielfach war der Unterschied vom überleben zum Tod nur, dass man genügend Hunde dabei hatte.

Die gleichen Unterschiede, wie sie zwischen den Grönland Eskimo Hunden und den Sibirischen Huskies auftreten, gelten in einem kleineren Grad auch für die Hunde der arktischen Territorien der USA und Canada. Das Land, der Typ und die Menge des Schnees, die Aufgaben, die auf die Hunde zukamen resultierten in Unterschieden in der Länge des Fells, der Länge der Beine und der Substanz der Hunde. Kleine Unterschiede für einen Aussenstehenden zwar, aber doch Unterschiede, welche die einzelnen Rassen charakterisieren und welche innerhalb der gleichen Zucht bleiben. Dies, da die einzelnen Völker und damit die einzelnen Zuchten praktisch keinen Kontakt zueinander hatten.

Berichte, wie zum Beispiel diejenigen von Corbett, bestätigen, dass die Inuit des Bering Sound einen bestimmten Typen, Malamute genannt, von Hund hatten. Andere ethnische Gruppen hatten selbstverständlich ihren eigenen Typ von Schlittenhund. Die Bergleute (zur Zeit des Goldrushes) und Abenteurer freilich scherten sich keinen Deut um die Eigentümlichkeiten und Unterschiede der einzelnen Rassen. Aus diesem Grund bestehen heute auch praktisch keine Dokumente über die einzelnen Rassen, noch über deren Unterschiede und Vergleiche.

Die Aussenstehenden, welche in diese Gegend kamen, begannen wahrscheinlich, alle Schlittenhunde einfach Malamutes zu nennen, ungeachtet ihrer Herkunft. Um um die ganze Sache noch etwas mehr zu Konfusion zu erzeugen, wurden die Hunde aus dem Norden der Amerikanischen Arktis als Labrador Huskies, Manitoba Huskies, Eskimos, Malamutes oder Malemutes, Mackenzie River Dogs und vielem mehr bezeichnet. Weil die Bergleute die verschiedenen Rassen in der ganzen Gegend hin mitnahmen und so die verschiedenen Zuchten mit äusseren Einflüssen konfrontierten, ist es heute schwierig, die Herkunft der einzelnen Rassen genau zu definieren. Die aufkommende Popularität für Schlittenhunderennen jedoch, beschleunigte diese Problematik noch viel mehr.

1908 wurde der Nome Kennel Club gegründet und somit das jährliche All-Alaska Sweepstakes Rennen mit einem 408-Meilen langen Kurs eingeweiht. Andere Kennel Clubs folgten und organisierten ihre eigenen Rennen. Sieger wurden über Nacht zu Helden. Grössere Summen an Geld wechselten die Hände, als Siegprämien wie auch aus Wetten. In Alaska grassierte nach dem Goldrush ein neues Fieber. Jeder, auch praktisch unerfahrene, versuchte, sein eigenes Gespann an Schlittenhunden zusammen zu stellen, um vom grossen Geldkuchen auch ein Stück abschneiden zu können. Hunde, welche aus der Aussenwelt nach Alaska gebracht worden sind, wurden nun plötzlich in die bestehenden Zuchten verwendet, um die einzelnen Hunderassen schneller werden zu lassen.

Die Entstehung des heutigen Alaskan Malamute

Die Bewahrung der arbeitenden Schlittenhunde wurde zunehmends schwieriger, da aufgrund der fortschreitenden Technologie nun plötzlich Schneemobile ihre Aufgaben übernahmen. Ein Alaskan Malamute, so wie wir ihn kennen, hätte in einem Rennen gegen diese Technik einen schweren Stand, ja wäre sogar dagegen verloren. Die Jahre 1909 bis 1918 waren somit die wohl schwärzeste Zeit für die Alaskan Hunde. Viele der exzellenten Zuchten wurden der Zucht von immer schnelleren Hunden geopfert.

Zuchtpraktiken dieser Zeit versichern, dass aus anderen, echten oder kreuz-gezüchteten Hunden die heutige Rasse des Alaskan Malamute entstanden ist. Was dies genau für Hunde waren, darüber kann heute nur noch gemutmasst werden.

Die genetische Dominanz der nordischen Hunde machte die Präsenz von Hunden aus der Aussenwelt oder Wölfen zu einem grossen Diskussionsthema. Der Einfluss von eingezüchteten Hunderassen wie zum Beispiel des Mastiff-Typs wie der St. Bernhard, Hütehunde wie der Deutsche Schäfer, sportliche Hunde wie der Irische Setter, wäre wohl sehr schnell verschwunden, hätte man die so erreichten Kreuzungen wieder in die nördlichen Gegenden zurück gebracht.

Die Malamutes, welche die heutige Rasse begründen, hatten zweifellos einige Stammväter aus den "Lower 48". Ihr Stammbaum, soweit bekannt, beinhaltet möglicherweise auch einen Wolf. Diese Hunde erreichten wahrscheinlich die Aussenwelt direkt aus den Teams der Inuit. Somit "wanderten" diese Hunde allmählich über verschiedene Wege in die verschiedensten Länder aus. Ihre Nachkommen wurden dadurch die Rasse des heute bekannten Alaskan Malamute.

Während den Vorbereitungen zur Expedition von Admiral Richard E. Byrd wurden einige Hunde nach Chinook gebracht. In dieser Zeit wurden Eva "Short" Seeley durch Alan Alexander "Scotty" Allen 2 Hunde vorgestellt, die grösser als Sibirian Huskies waren. Dies seien die Hunde, welche den grossen Schlittenhund von Alaska verkörpern sollen. Rowdy, einer dieser Hunde, erlangte die Aufmerksamkeit von Eva Seeley, obwohl sein Name genau den Character dieses Hundes beschrieb. Die Byrd-Expedition nahm noch einige Hunde mit, die Rowdy ähnelten, was die Seeleys vermuten liess, dass diese Hunde als Gruppe, wenn nicht sogar als Rasse existierten.

Eva Seeley war fasziniert von den grossen Hunden, deren sanftes Temperament das wolfsähnliche Aussehen Lügen straften. Mit der Vorstellung dieser beiden Hunde wurde die Idee der Rasse Alaskan Malamutes geboren. Jad und Bessie wurden 1929 für die erste reine Alaskan Malamute Zucht verwendet. Die vier Jungen sahen sich sehr ähnlich und wurden Tugg of Yukon, Gripp of Yukon, Finn of Yukon und Kearsarge of Yukon genannt. Tugg ging verloren und Kearsarge starb während der 2. Antarktik-Expedition. Gripp of Yukon wurde der erste Alaskan Malamute Champion. Er war kein eigentlicher Hund für Ausstellungen, sondern ein Gebrauchshund und 1924 der Leithund ihres Teams anlässlich der Olympischen Spiele von Lake Placid, wo ein Schlittenhunderennen als Demonstrationswettbewerb ausgetragen wurde.

Nancy Russel vom Storm Kloud Kennel entschied 1994, dass es höchste Zeit sei, dass die Alaskan Malamutes zum Iditarod zurückkehrten. Ihr Team, welches von Jamie Nelson geführt wurde, war in bester Verfassung, welche es mit einer wesentlich kleineren Kalorienaufnahme als die anderen Rassen bewahrte. Die Malamutes wogen zwischen 25 und 40.7 Kg, viele davon waren Champions. Während des Rennens erreichten sie einen Durchschnitt von 80 Meilen (= 128.72 km) pro Tag, und dies im härtesten Teil des Rennens. In der Halbzeit des Rennens hatten die Malamutes noch den höchsten Anteil an noch rennenden Hunden von allen Teams. Nach 654 Meilen musste das Team jedoch wegen Fussproblemen aufgeben.

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